Im Jugendalter vollzieht sich der Übergang vom Kind, das innerhalb der Familie lebt, zum Erwachsenen, der in der Gesellschaft lebt.
Für diese Altersgruppe, die Maria Montessori „Erdkinder“ genannt hat, entwickelte sie eine besondere Schulform: den „Erdkinderplan“. Es ist eine Erfahrungsschule des sozialen Lebens, eine vorbereitete Umgebung für das Handeln in der Welt. Durch das Mitgestalten in den Bereichen, in welchen der junge Mensch (in diesem Alter) zur Weiterentwicklung der Gesellschaft einen Beitrag leisten kann, kommt ein befruchtender Austausch mit der Umgebung zustande.
Die Erdkinder-Schule nimmt in besonderer Weise auf die Bedürfnisse der Jugendlichen Rücksicht. In einem Rahmen, der Schutz und Geborgenheit bietet, können sie Selbstständigkeit in den sozialen Beziehungen entwickeln. Durch die Achtung der Würde ihrer Person werden Freiräume geschaffen, in denen sie die eigene Rolle in der Gesellschaft be- und ergreifen können.
Die Erdkinder-Umgebung ist als Ganztagsschule mit verschränktem Unterricht und einem angeschlossenen Schülerwohnheim konzipiert, und nimmt sowohl Internats- als auch Tagesschüler auf.
„Die Schule dieser Kinder oder vielmehr ihr Haus auf dem Lande oder in einer kleinen Stadt, muss ihnen die Gelegenheit zur sozialen Erfahrung sein, weil hier ihr Leben nach einem größeren Maßstab eingerichtet ist und ihnen eine Möglichkeit zur größeren Freiheit als in ihren Familien bietet.“ – Maria Montessori ‚Von der Kindheit zur Jugend‘